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[Translate to Englisch:] Wanderroute C - Eine meiner Lieblingsrouten in 2005

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Endlich – ich bin aus dem neuen Airport Athen raus! Also los ins nächste Taxi. Der nette Taxifahrer bekommt schnell mit, daß er gut mit mir reden kann und wie das so in Griechenland normal ist, darf ich gleich mal „meine ganze Lebensgeschichte“ auspacken... Ja wo willst Du denn hin in Griechenland? Ich weiß schon – jetzt erwartet er einen bekannten Namen zu hören. Aber da muß ich ihn enttäuschen. Ich fange erst mal diplomatisch an, um nicht seine geographischen Kenntnisse zu überfordern und sage ihm, daß ich nach Poros will. Die Insel kennt in Athen ja fast jeder Grieche. Als er weiterbohrt, erzähle ich ihm, daß ich nach Methana will. Methana? Hmm... Wo ist das? Ist da überhaupt (für Touristen;-) etwas zu sehen? Er weiß nicht so recht, ob er mich bestaunen, oder bemitleiden muß. Dann kommt ihm die Dämmerung... Ach ja – da hat ja seine Großmutter immer im Sommer Kuren in den Heilbäder gemacht.

 

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Wie immer – da ist es wieder das alte Vorurteil: Methana=Heilbäder=alte Leute=Langeweile... Auf der langen Fahrt zum Hafen von Piräus erzähle ich ihm dann aber, was man dort so alles entdecken und erleben kann und daß ich dort 10 Jahre (Sommer&Winter) gelebt habe. Daß es mir dort nie langeweilig wurde, kann er sich gar nicht vorstellen... Ich denke mir im Stillen, daß er jetzt vielleicht etwas neugierig geworden ist und vielleicht mal ein Wochenende rüberfährt...
Zum Glück ist der Hafen erreicht, denn es ist schon etwas anstrengend, so schnell griechisch zu palavern und in kürzester Zeit möglichst viele Informationen rüberzubringen;-)
Nun muß ich aber schnell zum Tragflügelboot, denn wie immer ist das Timing typisch griechisch und auf die letzte Minute chaotisch verplant... (klappt in Griechenland auch fast immer;-)
Diesmal erspare ich mir die Fahrt mit der Fähre und die schönen Aussichten auf Ägina und Angistri, denn ich will schnell bei Spyros & Angeliki in Methana sein und bei ihnen mein Hotelzimmer beziehen. Die Ankunft in Methana beginnt schon im Boot, denn da treffe ich wie immer alte Bekannte, die mir die Neuigkeiten bringen. Wie immer nichts neues... Das ist halt das gute an Methana: Man kann mal länger wegbleiben und findet trotzdem fast alles, wie es vorher auch war.

 

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Im Hotel Saronis treffe ich gleich auf den Hotelkoch und Superfast-Kellner Niko, mit dem ich schon an vielen Hochzeiten zusammen gekellnert habe und dann kommen auch schon Spyro und seine Frau Angeliki. Das Tragflügelboot kommt mittags immer genau zur richtigen Zeit an und so komme ich gleich in den Genuß frischen griechischen Essens: Chorta (Gemüse) und Marides (kleine Sardellen). Dazu fließt natürlich der Retsina. Fast wie zuhause! Viele Jahre war Methana ja meine 2 Heimat. Inzwischen komme ich gerne 2-3 pro Jahr mit Wandergruppen zurück und zeige meinen Gästen die schönsten Plätze der Vulkanhalbinsel und geheimnisvolle antike Reste.
Spyros Papaioannou ist ja auch so ein Fan der antiken Kultur und so erzählt er mir gleich wieder seine neuesten Entdeckungen. 2000 haben wir zusammen im Rahmen eines EU-Projekts die uralten Wanderwege restauriert und ein Wanderwegnetz geschaffen. Er ist ein großer Naturfreund und hat schon einige schöne Ecken auf Methana gegen die Zementindustrie und Technokraten-Bürgermeister verteidigt.

 

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Wie immer bin ich etwas aufgeregt, denn ich will natürlich gleich am ersten Tag eine kleine Wanderung machen. Wenn ich Methanas Berge sehe, dann hält mich nicht viel unten (nicht mal der nötige Mittagschlaf;-). Schnell sind meine Sachen im Zimmer verstaut und schon geht’s los! Natürlich mach ichs mir erst mal gemütlich und fahre mit Janni und seinem alten Mercedes-Taxi bis zum Stavrolongos-Tal. Der Aufstieg würde jetzt am Nachmittag zu lange dauern. „Hans“ kennt meine Tour schon, denn ich habe ihn schon oft als Transfer genutzt. Er läßt mich im Kratertal raus und ich ziehe gleich los.
Auf dem kleinen Fahrweg spaziere ich bis zu einem kleinen Wäldchen, das links am Wegrand beginnt und schaue, ob der violette Dingel wie jedes Jahr in Hülle und Fülle im Dickicht steht. Diese wunderschöne Orchidee hat es mir angetan! Fast 40 cm hoch zählt sie mit ihren violetten Blüten zu den schönsten Orchideen der Halbinsel. Sie blüht nur an drei Stellen. Ich geht durch den kleinen Wald und kürze ein paar Kurven der Erdstrasse ab. Bald komme ich auf die Hochebene Kiafaderi. Dort habe ich schon vor einigen Jahren ein antikes Gemäuer entdeckt, das vielleicht mal zu einem Heiligtum gehörte. Ein paar urtümliche Säulen aus dem lokalen Vulkangestein liegen in der Gegend verstreut oder sind in eine Zisterne verbaut. Am Südende der Hochebene befindet sich unter einer Kiefer eine antike Weinpresse in der Form eines Boots, das der Hochebene auch den Namen Varkesa gegeben hat.
Früher hat man auf diesen Hochebenen Weizen und Gemüse angebaut. In sonnigen Lagen gab es Weinstöcke. Heute kommt hier nur noch der alte Jiorgos mit seinen Bergziegen zum Weiden hoch. Der Wanderweg mit der grünen Markierung führt von der Hochebene zielstrebig zu einem dichten Wald. Dort habe ich im Winter die größten Parasol-Pilze gesammelt.

 

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Irgendwo geht ein Weg rechts von der üblichen Route ab. Er führt zum höchsten Gipfel der Halbinsel (740 m). Auch hier geht es wieder auf kleine Hochebenen. Bei einer alten Zisterne mache ich Pause und mache danach ein paar Fotos von einem antiken Bauwerk im Gebüsch, das der schottische Archäologe Hamish Forbes als „römische“ Farm bezeichnett. Na ja – ich habe da so meine Zweifel, denn das ganze wirkt viel älter, als „nur“ römisch. Aber wahrscheinlich hat es sich gegenüber seinen Kollegen nur vorsichtig geäußert...

Er hat mit seinem Buch „A rough and rocky Place – Methana“ ein großartiges Buch über Methanaveröffentlicht, das leider in Deutschland nur schwer zu bekommen ist und mit über 60 Pfund auch teuer ist. In ihm findet man sehr viele volkskundliche und archäologische Informationen. Ich habe ihn 1997 kennengelernt, als wir alle an der ersten Konferenz zur Geschichte des Saronischen Golfs teilnahmen.
Nachdem ich ein paar Dias vom Chelona-Gipfel gemacht habe, mache ich mich über die ehemaligen Felder wieder zum eigentlichem Weg auf. Von der Route mit dem grünen Gamma hat man eine großartige Aussicht auf den zentralen Teil Methanas mit den beeindruckenden Vulkandomen, die vor ca. 100.000 – 300.000 Jahren aktiv waren. Methana ist zu 80% vulkanischem Ursprungs und die letzte vulkanische Aktivität war im 17 Jahrhundert unterseeisch vor der Nordwestküste Methanas. Berühmt ist auch der historische Vulkan beim Dorf Kameni Chora.

 

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Bald erreiche ich die Loutesa-Hochebene mit ihren zahlreichen Zisternen. Hier hat das vulkanische Gestein bei seiner Verwitterung Ton geschaffen, der nun das Regenwasser fast das ganze Jahr über in den Zisternen hält. Ich halte Ausschau nach einem kleinen, grünen Freund, den ich irgendwo in den wilden Pistazienbüschen erwarte. Es dauert nicht lange und ich finde den Laubfrosch, der schon ein paar mal mein Fotomotiv abgab. Gedultig klammert er sich an einen Zweig und sonnt sich. Er läßt keine Angst aufkommen, obwohl ich ihm mit dem 90er-Makro bis an die Schnautze komme. Das gibt wieder ein paar reizvolle Portraits. Irgendwann klettert der kleine Laubfrosch aber wieder tiefer ins Gebüsch. Ich lasse ihn gehen, denn die Bilder sind im Kasten...

 

Ich gehe nun einem kleinen, vertrockneten Bachlauf nach und dann auf einem Ziegenpfad bergab. Bald bin ich auf dem Fahrweg der Bergzeigenhirten. Nach ein paar hundert Metern komme ich an das kleine Häuschen, in denen Matina und ihr Mann Vangeli wohnen. Wir haben uns wie immer viel zu erzählen. Und es gibt ja auch ganz tolle Neuigkeiten! Die beiden haben einen kleinen Sohn. Somit wird die Tradition fortgeführt, daß hier oben in den Bergen ein paar Leute leben und mit ihren Ziegenherden die Wege freihalten. Matinas Vater Jiorgos finde ich heute nicht. Ich hör zwar das Bimmeln seiner Herde, aber er ist auch mit dem Fernglas nicht zu finden. Wahrscheinlich schläft er irgendwo unter einem Busch...
Langsam wird es kühler und ich mache mich auf den Weg. Mit Matina und Vangeli habe ich schon oft bis in die Nacht geplaudert...
Auf dem Rückweg zünde ich noch die Öllampen in der Panteleimonas-Kapelle an und fülle neues Öl nach. So macht man das halt in Griechenland, wenn man an einer Kapelle vorbeikommt. Ist vielleicht auch ein kleiner Dank für die schöne Wanderung...

Bald komme ich auf die kleine Strasse, die mich nach hause bringt. Von hier hat man eine super Aussicht auf das kleine Städtchen Methana. Ich kann beim Herunterschlendern gerade noch die Fähre Georgios-Express beobachten, die nach Piräus zurückfährt. Ich komme noch an dem antiken Wachturm auf der Throni-Hochebene vorbei und bin schon bald wieder im Hotel Saronis an der Hafenpromenade und freue mich auf Nikos leckere Speisen...

Methana kennt zwar kaum einer, aber es lohnt einen Besuch! Und wer nicht auf eigene Faust hin will, kann sich ja meinen Wanderreisen anschließen!